Protokoll zum 11. Seminartag
von Reto Lüchinger
Datum: 19. März 2007
Fach /Thema: Tourismus
Dozent: Bruno Gantenbein, dipl. Tourismusexperte
Zwei Zitate zur Einleitung von Hans Magnus Enzenberger:
„Reisen ist die populärste Form von Glück“
und
„ Touristen zerstören, wonach sie suchen, indem sie es finden“
Was bedeutet Tourismus
Tourismus ist die Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist.
Wir unterscheiden nach Aufenthaltsdauer und Motive der Reise.
Aufenthaltstourismus mindestens 4 Übernachtungen
Ausflugs- Wochenendtourismus
Passantentourismus keine bis max. 3 Übernachtungen
Dazu kommen noch spezielle Erscheinungsformen, wie Sport-, Sex-, Militär-, Politiktourismus u.s.w.diese speziellen Formen kann man nicht in eine vierte Gliederung zusammenfassen.
Die Reisemotive und Reiseerwartungen beziehen sich auf ähnliche Aspekte, zum einen möchte man sich erholen, entspannen, Eindrücke sammeln, sich bilden, Natur erleben, sich selber finden, Abwechslung, Selbstständigkeit und auch Kommunikation. Natürlich ist das für jede Person individuell. Jeder kann sich selber fragen: Weshalb mache ich in die Ferien?
Die touristische Nachfrage steigt nach wie vor. Es gibt verschiedene Gründe. Der Wohlstand nimmt stetig zu, man arbeitet pro Jahr weniger Stunden, man wird immer mehr Mobil, die Lebenserwartung steigt und es gehört sich fast in die Ferien zu gehen (eine Art soziale Norm). Zur Zeit gibt es rund 700 Millionen touristische Bewegungen, für 2020 erwartet man 1600 Millionen.
Elemente des touristischen Angebotes
Es werden zwischen zwei Elementen des touristischen Angebotes unterschieden. Zum einen das ursprüngliche Angebot. Das setzt sich aus natürlichen Faktoren (Topographie, Klima, Tier- und Pflanzenwelt, u.s.w.), des menschlichen Seins und Tuns (Folklore,Sprache, Mentalität, Sitten, Brauchtum, u.s.w.) und der allgemeinen Infrastruktur (Transport, Wasser, Energie, Kehrricht, Schulen, u.s.w.) zusammen.
Das zweite Element ist ein abgeleitetes Angebot aus touristischer Infrastruktur (Skilifte, Sesselbahnen, Drahtseilbahnen, Eisbahnen, Casinos, Wanderwege, u.s.w.) und aus touristicher Suprastruktur. Hier versteht am sämtliche Beherbergungs- und Verpflegungsbetriebe.
Tourismus als Wirtschaftsbranche
Mit Tourismus wird in der Schweiz rund 13,1 Milliarden Franken umgesetzt. Das entspricht 5% vom BIP der Schweiz. Nach der Chemie- und Maschinenindustrie ist der Tourismus, die dritt wichtigste Exportware. Man spricht von stillem Export. Die Schweiz nimmt jährlich 2 Milliarden mehr ein, als die Schweizer im Ausland ausgeben. Das ist der wirtschaftliche Nutzeffekt. Beim ökologischen Nutzeffekt geht es um die umweltsensibilisierung der Besucher und vorallem um die Landschaftspflege durch Stützung der Landschaft. Der dritte Nutzeffekt ist der Gesellschaftliche. Er ist nicht weniger bedeutend wie die anderen zwei. Hierbei geht es um die kulturelle Identität und regeneration und Ausgleich von Alltagsleben in Betrieb, Schule und Familie.
Muss sich die Politik in den Tourismus integrieren?
Ja, es gibt viele regionalpolitische Interessen,dem Gefangenendilemma (die anderen tun es auch), bei Marktversagen und sie hilft auch bei Transaktionen.
Es gibt verschiedene Instrumente aus der nationalen Tourismuspolitik die sehr wichtig sind. Einige Beispiele:
LGAV
Konzessionierung für Luftseilbahnen
Förderungen von Innovationen ( Inno-Tour)
Ausländerpolitik
Hotel- und Kurortkredit
Alle Schutzbestimmungen (Heimat-, Umwelt-, Forstschutz u.s.w.)
Erkenntnisse :
In Zukunft wird alles noch schneller, individueller, kurzlebiger, turbulenter zugehen in der Branche. Trends laufen alle in diese Richtung. Es wird häufiger etwas unternommen, man geht spontaner auf Reisen ob kurz oder lang. Das sind folgen vom Wertewandel, der vollzogen wurde, wie auch durch die Globalisierung. Die Mobilität steigt ständig, wodurch wir uns immer schneller von A nach B bewegen. Die Welt wird immer mehr zur Erlebnisgesellschaft.
Schlussfolgerungen:
Ein grosses Thema mit vielen neuen Aspekten, die wieder hervorgerufen wurden. Nicht jede Branche ist mit uns so verbunden wie der Tourismus. Leider stagniert der Tourismus in der Schweiz und wir verlieren immer mehr Marktanteil gegenüber dem Rest der Welt.
Deshalb um so mehr: Es geht nicht's über eine hohe Qualität aller Dienstleistungen in unserer Branche!!!!!
Eine Gute Zeit und bis bald
Reto Lüchinger
1Kommentare:
Danke für das Protokoll!
Gruss, Thomas Fahrni
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